„Schluss mit Neuland! Wir nutzen die Digitalisierung als Gewinn für alle und machen unseren Rhein-Sieg-Kreis zum smarten Kreis.“ – Nicole Männig-Güney
Smarter Rhein-Sieg-Kreis
Die Digitalisierung ist in aller Munde. Vielfach dominieren Ängste vor Veränderung die Debatte. Dabei bietet die Digitalisierung mit ihren immer breiter werdenden Möglichkeiten unendlich viele Chancen, die auch vor Ort genutzt werden sollten. Es geht darum, den technischen Fortschritt auch zu einem erlebbaren Fortschritt für die Menschen zu machen. Allerdings legt die Corona-Pandemie auch schonungslos offen, wie es um die Digitalisierung im Jahr 2020 steht: Homeoffice ist ohne schnellen Internetanschluss fast nicht möglich, fehlende digitale Infrastruktur in Verwaltungen und Behörden behindert die effektive und effiziente Bekämpfung der Pandemie und Schüler*innen ohne geeignete technische Ausstattung werden noch schneller abgehängt. Das Gefälle zwischen dem ländlichen Raum und städtischen Metropolräumen verschärft sich und ist ein Bild verpasster Chancen und mangelnder Teilhabe. Es ist eine der zentralen, sozialen Zukunftsfragen.
Eine flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetverbindungen im ganzen Kreisgebiet sowie mehr WLAN-Hotspots an öffentlichen Plätzen und im Nahverkehr sind eine absolute Grundvoraussetzung. Digitalisierung kann das alltägliche Leben vieler Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis in vielen Bereichen erleichtern sowie Verwaltungsprozesse schneller und transparenter machen. Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe für alle Bereiche. Wir wollen eine Stabsstelle Digitalisierung in der Kreisverwaltung und digitalisierte Verwaltungen, die möglichst viele Behördengänge durch digitale Angebote ersetzen. Dafür brauchen wir eine interkommunal abgestimmte Digitalisierungsstrategie. Verwaltungsvorgänge können etwa durch ein digitales System Schritt für Schritt nachvollzieh- und verfolgbar gestaltet werden. So werden außerdem Kapazitäten in der Verwaltung für andere Aufgaben frei.
Der Rhein-Sieg-Kreis muss sich als Koordinierungsstelle der kommunalen Digitalisierung verstehen. So können unnötige und nutzerunfreundliche Doppelstrukturen vermieden und Kosten eingespart werden. Wir haben die Vision eines nutzerfreundlichen, einfach zu bedienenden und sicheren Online-Angebots, das möglichst viele Einzelangebote von Kreis, Kommunen, kommunalen Unternehmen und anderer Behörden bündelt und verknüpft. So könnten Busfahrt, Theaterbesuch oder ein Bauantrag problemlos digital bezahlt oder beantragt werden – ohne zehn Apps gleichzeitig nutzen zu müssen.
Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, Datensicherheit eine zentrale Herausforderung. Kommunale Angebote müssen auch in Zeiten zunehmender Cyberattacken sicher sein. Daten dürfen nicht in falsche Hände geraten. Öffentliche Daten wiederum müssen den Bürgerinnen und Bürgern im Sinne der Transparenz zur Verfügung stehen. Auch für die politische Mitbestimmung und Beteiligung können neue digitale Möglichkeiten stärker genutzt werden.