Nach Hinweisen von Eltern hat die SPD-Kreistagsfraktion eine Anfrage zur Durchführung der Schuleingangsuntersuchung an Eltern gerichtet. Diese ist in NRW die einzige gesetzlich vorgeschriebene ärztliche Untersuchung eines Kindes und essenziell, um Unterstützung, Bildung und Teilhabe sowie die Bereitstellung der dafür benötigten Mittel zu garantieren.
Im aktuellen Untersuchungsjahrgang 2023/2024 werden voraussichtlich ca. 7.000 Kinder neu eingeschult, davon waren stand Mai ca. 1.900 Kinder bereits untersucht oder Termine hierfür geplant. Bei einer Quote von gerade mal 27,61% wird es also im Gegensatz zu den beiden Jahrgängen vor der Pandemie, 2023/2024, nicht möglich sein, alle Schulneulinge mit der gesetzlich vorgeschriebenen Schuleingangsuntersuchung zu erreichen.
Der Grund für diese geringen Zahlen: Nicht nur die Menge, der regelhaft zu untersuchenden Kinder steigt, sondern auch überdurchschnittlich viele Kinder zeigen infolge der verstärkten Zuwanderung und der Pandemie Verhaltensauffälligkeiten und erfordern einen erhöhten Begutachtungsaufwand. Trotz dieses gestiegenen Aufwandes wurde der Personalbedarf für die Schuleingangsuntersuchung von einer Beratungsfirma nach unten korrigiert. „Eine grundlegende Anpassung in der Durchführung der Schuleingangsuntersuchung ist notwendig. Jedes Kind muss die Möglichkeit haben die einzig gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung wahrzunehmen. Dass die Schuleingangsuntersuchungen im Rhein-Sieg-Kreis in diesem Jahr nur zu einem Bruchteil durchgeführt werden können ist ein Skandal. Der Staat verletzt hier seine Fürsorgepflicht ggü. den Kindern. Hier besteht für den Leiter des Gesundheitsamtes und den Landrat dringender Handlungsbedarf, „betont Fraktionsvorsitzender Denis Waldästl.
„Im Rahmen des „Paktes für den öffentlichen Gesundheitsdienst“ wurden erste Anpassungen wie die Optimierung der digitalen Abwicklung und zusätzliche räumliche Kapazitäten bereits in die Wege geleitet. Jedoch wird das allein voraussichtlich nicht ausreichen, um die derzeit unzureichenden Kapazitäten auszugleichen. “ ergänzte die gesundheitspolitsiche Sprecherin Katja Ruiters.